Nun stehst Du also vor dem Haus des Magisters Wolfhelm
von Arnsbrück zu Walserwacht. Mit ehrfürchtigem Staunen schreitest Du die zwei breiten
Stufen unter dem von zwei kannelierten Säulen getragenen Dach hinauf zur Eingangstür und
betrachtest dabei die Motivfenster zu beiden Seiten der zweiflügeligen Eingangstür. Auf
dem dunklen Holz des rechten Türflügels befindet sich ein messingner Türklopfer mit dem
Wappen des Junkers. Die Arnsbrücker müssen ein altes Geschlecht sein, denn die schlichte
und beinahe zierratlose Wappenplatte scheint seit Generationen unverändert.
Du klopfst nun an die Tür und wartest, ob jemand Dich einläßt. Währenddessen schweift
Dein Blick erneut über die beiden Motivfenster. Das linke zeigt ein Herrenhaus, offenbar
im Bornischen, über dem erneut das Wappen der Arnsbrücker zu sehen ist, das rechte eine
göttergefällige Darstellung des Kreislaufs der Jahreszeiten, mitsamt den Symbolen der
Zwölfe, und darunter in feinster Glasmalerei das Wappen der Halle des vollendeten Kampfes
zu Bethana. Schade ist, daß das Symbol des Götterfürsten im Kreise so ausgeblichen und
beinahe unerkennbar geworden ist.
Da Dir bislang noch niemand aufgetan hat, trittst Du noch einmal zurück, um die Hausfront
zu betrachten und stellst fest, daß direkt über der Eingangstür der Wahlspruch des
Ordens der Jagd zu Ask: "NURIS SORENTUM SCARASCAT"
in den Stein geschlagen wurde. Zum Schluß fällt Dir die kleine Blumenrabatte links der
Treppe auf. Farbenprächtige, auf sattgrünem Blätterwerk thronende Orchideen, in von
Vergißmeinnicht eingefaßten Beeten, erfreuen das Auge und die Nase des Betrachters.
Da der Hausherr anscheinend wirlich nicht zu Hause ist, überlegst Du, ob Du dennoch in
sein Haus eindringen willst, oder ob Dein Anliegen nicht doch noch ein wenig Zeit hat.
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