Frigidarium (Kaltbad)

Du betrittst einen Raum, in den durch Lüftungsschlitze in den Außenwänden Frischluft hereinströmt. Es ist angenehm kühl in diesem Zimmer. Den größten Teil des frigidariums nimmt ein gemauertes Becken ein, in dem bequem drei bis vier Personen Platz haben, und welches mit kaltem Wasser gefüllt ist.

Außerdem hat man längs der einen Wand eine schräge Rinne, umgeben von einem Geländer, eingelassen, die ebenfalls eiskaltes Quellwasser enthält. Sie beginnt sehr flach und vertieft sich zum Ende soweit, daß man bis etwa zum Knie im Wasser stehen kann. Dies nennt man ein "Schreitebecken", und es wird für Kuren genutzt, die der Durchblutung und damit dem Kreislauf und der Abwehrkraft förderlich sein sollen. Den gleichen Zweck erfüllen mehrere, in unterschiedlichen Höhen an der Wand angebrachte, flache "Armtauchbecken".

Die Versorgung der einzelnen Becken mit frischem Wasser erfolgt fortlaufend durch ein raffiniertes Leitungssystem, welches von der nahebei befindlichen Quelle das köstliche Naß heranfördert. Es ist schon erstaunlich, daß sich in einem so unbedeutenden Gebäude wie einem Badehaus derart viel Genialität jener Baumeister offenbart, die die Anlagen der heutigen Akademie seinerzeit für den damals regierenden Baron der Region entworfen haben.